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Martin und Corinna: Sie hilft ihm beim Lesen und Schreiben, er hilft ihr mit den Kindern

Sie unterstützen einander.

Martin S. (45) gesteht Corinna K (34) schon sehr früh: „Ich habe Probleme beim Lesen und Schreiben.“  Er rechnet damit, dass Corinna das Interesse verliert. Aber sie antwortet: „Kein Problem. Wenn du etwas brauchst, bin ich da.“

Der Alltag mit Lese-Rechtschreib-Schwäche

Aus der Werbung wusste Corinna schon: Es gibt in Deutschland Erwachsene, die nicht richtig lesen und schreiben können. Sie findet das völlig normal. Sie sagt: „Es kann ja auch nicht jeder gut singen oder Fußball spielen.“ Verliebt hat sie sich, weil Martin ihr zuhört und offen über sich sprechen kann. Es stört sie nicht, wenn er fragt: Wie wird dies und das geschrieben? Im Alltag unterstützt Corinna ihn vor allem bei Terminen in Behörden. Martin hat zwar an der Volkshochschule besser lesen und schreiben gelernt, er hat aber immer noch Angst, Formulare falsch auszufüllen. Corinna lässt es ihn erst selbst versuchen. Wenn er nicht weiterkommt, erklärt sie ihm, was er eintragen muss.

Corinnas Ziel: Martins Selbstbewusstsein stärken

Für Corinna sind Martins Lese- und Schreibprobleme keine große Sache. Er selbst wird aber manchmal wütend oder traurig, wenn er etwas nicht sofort versteht. Corinna sagt ihm dann: „Schau doch mal, was du in so kurzer Zeit schon geschafft hast.“ Sie findet: Martin kann viel mehr, als er sich selber zutraut. Es ist ihr wichtig, ihm das zu zeigen. Martin wiederum hilft ihr mit den Kindern, die sie mit in die Beziehung gebracht hat. Er passt auf die beiden auf, wenn Corinna zum Arzt muss. Oft bringen sie die Kinder gemeinsam ins Bett. Martin wollte nie Vater werden. Nun ist er bedingungslos für seine kleine Familie da. Auch für Corinna ist dadurch vieles leichter geworden. Sie sagt: „Wir haben uns gefunden, würde ich sagen.“ So soll es auch in Zukunft sein. Das Paar hat sich gerade verlobt.

ALFA-Telefon

Viele Menschen haben Probleme mit dem Lesen und Schreiben. Keiner braucht sich dafür zu schämen. Das ALFA-Telefon hilft. Das ist kostenlos. Man braucht seinen Namen nicht zu nennen.

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