Carola K.
Sie ist nun ein Vorbild für ihr Kind.
Carola K. hat in der Schule nicht richtig lesen und schreiben gelernt. Ihre Eltern hatten acht Kinder. Sie konnten sich nicht richtig kümmern. Auch ihre Lehrer haben sie wenig unterstützt. Carola K. hat die Schule ohne Abschluss verlassen und dann als Reinigungskraft gearbeitet. „Da habe ich die richtigen Putzmittel an der Verpackungsfarbe erkannt“, sagt sie.
Als Carola K. selber Mutter wurde, hat sie gemerkt, dass sie etwas ändern muss. Wenn der Kinderarzt ein Medikament verschrieben hat, konnte sie nicht lesen, wie viel davon sie ihren Kindern geben muss. Im Supermarkt hat sie sich von fremden Menschen erklären lassen, wie sie die Babynahrung zubereiten muss. Sie konnte ja nicht lesen, was auf der Verpackung stand. „Da habe ich mich gefragt, wie das werden soll, wenn meine Kinder in die Schule kommen. Ich wollte ihnen bei den Hausaufgaben helfen können“, sagt Carola K..
Carola K. will ihren Kindern ein Vorbild sein
Carola K. hat dem Jugendamt anvertraut, dass sie nicht richtig lesen und schreiben kann. Die Familienhilfe hat sie dabei unterstützt, einen Abendkurs zu finden. Dort hat Carola K. noch einmal ganz von vorn angefangen. Heute kann sie gut lesen. Die Rechtschreibung übt sie noch.
Carola K. findet, dass sie ihren Kindern ein gutes Vorbild ist. „Das Schönste ist für mich, dass ich meiner Tochter jetzt vorlesen kann“, sagt sie. Außerdem findet sie, dass sie heute viel selbstbewusster ist als früher. Deshalb will sie auch anderen Mut machen. Denn jeder Mensch kann lesen und schreiben lernen, auch noch als Erwachsener.