Zahlen und Fakten
6,2 Millionen Menschen in Deutschland können nur unzureichend lesen und schreiben. Das ist das Ergebnis einer BMBF-geförderten Studie. Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie aufbereitet.
Die vom BMBF geförderte LEO-Studie der Universität Hamburg hat aufgezeigt: In Deutschland leben fast zweimal mehr Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten als bislang angenommen. Die wichtigsten Informationen haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Mehr als jeder Achte
6,2 Millionen Menschen oder 12,1 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung können in Deutschland nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben. Bei weiteren 10,6 Millionen Menschen oder 20,5 Prozent der Erwachsenen tritt fehlerhaftes Schreiben selbst bei gebräuchlichen Wörtern auf.
Mehr Männer als Frauen
Die Verteilung nach Geschlechtern zeigt: Männer stellen mit 58,4 Prozent die Mehrheit der gering literalisierten Erwachsenen. Im globalen Maßstab ist es genau umgekehrt: Vom sogenannten funktionalen Analphabetismus sind zu zwei Dritteln Frauen und Mädchen betroffen.
Mehr Ältere als Jüngere
Menschen über 45 Jahre machen den größeren Teil der Erwachsenen mit geringen Fähigkeiten im Lesen und Schreiben aus. Den beiden ältesten Jahrgangsgruppen gehören 46,9 Prozent an. Ältere Menschen sind demnach häufiger betroffen als junge Erwachsene.
Mehr Bildungsferne als Bildungsnähe
Die Höhe des Schulabschlusses weist einen starken Zusammenhang mit der Lese- und Schreibkompetenz auf. Mehr als 60 Prozent der Menschen mit Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben besitzen keinen (ca. 22 Prozent) oder einen niedrigen Schulabschluss (ca. 40 Prozent). Wer das Lesen und Schreiben in den ersten Schuljahren nicht ausreichend gelernt hat, kann es im weiteren Schulverlauf kaum nachholen.
Mehr Erwerbstätige als Arbeitslose
Rund 60 Prozent der Menschen mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben sind erwerbstätig. Viele von ihnen arbeiten in sogenannten Helferjobs und sind An- oder Ungelernte. Für ca. 87 Prozent der Personen mit geringer Lese- und Schreibkompetenz ist Arbeit wichtig, weil sie das Gefühl vermittelt, dazuzugehören.